Erkelenz im Klimawandel
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vom 16. Juli 2024
Die Klimakrise macht auch vor Erkelenz nicht halt, schon längst sind die daraus resultierenden Veränderungen auch bei uns deutlich erkennbar. Im Juni wurde nun die Klimafolgenrisikoanalyse durch das von der Verwaltung beauftragte Planungsbüro BKR Aachen vorgestellt. In diesem Bericht wurden die bereits eingetretenen Auswirkungen auf das Erkelenzer Stadtgebiet nachgewiesen.
So ist z.B. die Durchschnittstemperatur in den letzten Jahrzenten auch hier um 2 Grad gestiegen. Der damit zusammenhängende Anstieg der Luftfeuchtigkeit hat auch hier zu stärkeren Extremwetterphänomenen geführt. Weitere Ergebnisse und die daraus resultierenden Prognosen überraschen daher leider nicht: Für die Zukunft erwarten die Analysten eine weitere Zunahme der Durchschnittstemperatur und mehr Tage mit extremer Hitze sowie in ihrer Intensität zunehmende Extremwetterlagen, also längere Dürreperioden im Sommer durchbrochen von kurzen Starkregenereignissen. Das ebenfalls von der Verwaltung beauftragte Ingenieurbüro Hydrotec hat nachgewiesen, dass die Dörfer in Senken und im Bereich von Gewässern wie beispielsweise Lövenich, Keyenberg (alt) und Golkrath besonders von Starkregen betroffen sind.
Viele Erkelenzer Siedlungsbereiche weisen dem Bericht des Planungsbüros nach eine ungünstige thermische Situation auf. Das bedeutet, dass während Hitzetagen mehr Wärmeinseln in Bereichen wie der Innenstadt entstehen werden, in denen nachts kaum Abkühlung stattfinden kann.
Für vulnerable Gruppen sind extreme Hitze und fehlende Abkühlung besonders problematisch, auch wenn die zunehmende Anzahl der Hitzetage bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit für gesunde Menschen als verkraftbar erscheinen mag. Sowohl junge als auch ältere Menschen zählen zu der vulnerablen Gruppe, die der Klimawandel besonders hart trifft. Erkelenz ist Schulstadt, hat zahlreiche Kitas und beherbergt viele ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen.
Der Bericht des Planungsbüros sagt unmissverständlich: hier sind Rat und Verwaltung in der Pflicht, ein Klimafolgenanpassungsprogramm auf den Weg zu bringen. Bereits im letzten Jahr hatten die Grünen dementsprechende Anträge wie z.B. für einen Hitzeaktionsplan gestellt und mussten sich teilweise den Vorwurf von Panikmache sowie unsinnige und kenntnislose Kommentare gefallen lassen. Jetzt ist der Handlungsdruck wissenschaftlich belegt.
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