Ökologie und Naturschutz
Alle Artikel zu Ökologie und Naturschutz
Anträge, Beschlüsse, Aussichten
Was konnten wir bereits erreichen? Was wird gerade besprochen? Was sagt die Presse dazu? Die Antworten und alle weiteren wichtigen Inhalte findest du hier:
Antrag | Status | Thema | Update |
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Zero Waste City – für eine saubere Stadt | gestellt | Ökologie und Naturschutz |
20220913 | 13.09.2022 |
Entsiegelung von privaten Schotterflächen | beschlossen | Ökologie und Naturschutz |
20210630 | 30.06.2021 |
Abgelehnt: Nachhaltigkeitsstrategie und -haushalt | abgelehnt | Ökologie und Naturschutz |
20210324 | 24.03.2021 |
Der geschenkte Baum | gestellt | Ökologie und Naturschutz |
20190501 | 01.05.2019 |
Förderung Dach- und Fassadenbegrünung | beschlossen | Ökologie und Naturschutz |
20210630 | 30.06.2021 |
Das Thema Ökologie spielt in der Ratspolitik der Stadt Erkelenz seit langen Jahren nur ein Schattendasein. Obwohl alle Fraktionen und natürlich auch die Verwaltungsspitze der Stadt Erkelenz gerade den Umwelt- und Klimaschutz als wichtig und die Erhaltung der ökologischen Vielfalt als Erhaltenswert für die Stadt bezeichnen, finden sich diese wichtigen Ziele in der konkreten Politik der Stadt Erkelenz nicht wieder:
Beispiel: Bäume in der Innenstadt
Das Stadtbild der Stadt ist grün, das Bild vieler Ortsteile ist immer noch geprägt von Grünflächen, Bäumen und Wiesen. Eine hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität ist der Gegenwert, den der Bürger aus diesem Grün zieht. Für die Umwelt sind diese Grünflächen lebensnotwendig und unbedingt zu erhalten.
In der Innenstadt von Erkelenz wandelt sich das Bild. Viele der Bäume in der Innenstadt wurden nach dem Krieg gepflanzt. Sie erreichen jetzt ein Alter, in dem Rückschnitte und Baumfällungen insbesondere aus Gründen der Unfallverhütung notwendig werden können. Auf Grund des für die Bäume stressigen Standortes erreichen Bäume in Innenstädten nicht so das gleiche Alter wie Bäume an geeigneteren Standorten. Dieser Austausch von Bäumen ist normal und nicht zu beanstanden. Die Grünen wehren sich jedoch gemeinsam mit vielen Bürgern dagegen, dass Nachpflanzungen immer häufiger ausbleiben.
So unterstützen wir eine Unterschriftensammlung mit dem Ziel, die gefällten Linden am Alten Rathaus wieder durch Jungbäume zu ersetzen. Dieser Wunsch mehrerer tausend Bürger wird immer noch von der Verwaltung ignoriert.
Die Südpromenade in Erkelenz ist nach ihrer Neugestaltung eine Promenade ohne Bäume. Wikipedia sagt dazu: „Eine Promenade (franz. se promener ~ spazieren) ist ein großzügig und aufwendig ausgebauter Fußgängerweg. Als Promenaden werden diese Fußgängerbereiche insbesondere dann bezeichnet, wenn sie über große Flanierqualität und interessante Blickbeziehungen verfügen. Angelegte Promenaden dienen also in der Regel in erster Linie dem Lustwandeln und nur in zweiter Linie pragmatischen Fußgänger-Verkehrs-Funktionen. Häufig werden sie von Grünstreifen und/oder Baumreihen eingefasst, teilweise werden Promenaden für einen besseren Blick auch auf erhöhtem Niveau.“ Die Südpromenade verdient ihren Namen leider derzeit nicht. Das würden wir Grüne gerne wieder ändern.
Der Bahnhofsvorplatz ist nach seiner Neugestaltung eine wahre Pflasterwüste. Dieser Bereich ist das Eingangstor zur Kölner Straße. Aber wie auch die Kölner Straße selbst, wurde dieser Bereich fast vollständig von Bäumen und Natur „befreit“. Die für eine Einkaufsstraße notwendige Aufenthaltsqualität, die Einladung zum Bummeln, das Wohlfühlelement gehen dieser einst schönen Straße mittlerweile völlig ab. Eine größtenteils fußgängerfreundliche Kölner Straße, mit vielen Grünelementen und Plätzen, an denen man sich hinsetzt, ausruht und geniessen kann, könnte diesen Einkaufsbereich positiv beeinflussen und wäre obendrein ein nicht zu verachtender Gewinn für die Vögel und Insekten in der Innenstadt.
Geht man mit offenen Augen durch die Stadt, so sieht man immer mehr Gärten, die zur Baustellen werden, immer weniger ökologischen Raum in der Innenstadt. Auch wir Grüne möchten eine Stadt der kurzen Wege und einen florierenden Handel in unserer Stadt. Aber unsere Rezepte setzen nicht auf immer mehr (legale und illegale) Parkplätze. Unsere Vorstellungen gehen wieder zu mehr Grün in der Stadt, zu Fassaden- und Dachbegrünungen, zu kleinen grünen Lungen. Entsprechende Anträge werden regelmäßig von den Fraktionen der CDU, FDP. UWG/Freie Wähler und auch von der Bürgerpartei/Graue Panther abgelehnt. Ökologische Konzepte sind bei diesen Parteien Fehlanzeige.
In den Außenbereichen der Stadt Erkelenz haben sich die Grünen erfolgreich für mehr Blühwiesen eingesetzt. Zwar ist das Ergebnis noch recht kleinflächig, aber auch hier werden sich die Grünen für eine Ausweitung dieser insektenfreundlichen Blühflächen einsetzen.
Erkelenz ist historisch bedingt eine der waldärmsten Städte in NRW. Zusätzlich werden derzeit im Erkelenzer Osten tausende Bäume für den Tagebau Garzweiler II gerodet. Viele andere Städte bieten ihren Bürgern die Möglichkeit, zu besonderen Anlässen einen Baum zu stiften und in einem „Bürgerwald“ zu pflanzen. Ein kleines Schild erinnert an den Anlass dieser Stiftung, beispielsweise Hochzeit, Geburt, Firmengründung, Schulentlassung. So können die die Stifter des Baumes auch nach Jahrzehnten noch „ihren“ Baum besuchen und sich des Anlasses erinnern. Ganz nebenbei bietet ein solcher Bürgerwald eine für Tiere und Pflanzen wichtige Unterbrechung in unserer ausgeräumten, landwirtschaftlich geprägten Heimat. Geeignete Standorte für einen (oder mehrere) Bürgerwälder wollen die Grünen gemeinsam mit den Bürgern festlegen.
Auch mit dem Antrag „Der geschenkte Baum“ möchten wir Grüne unseren Bürgern einen Anreiz zu mehr Ökologie geben. Danach soll jeder Bürger einen Baum geschenkt bekommen, wenn er seinen Garten vor oder hinter dem Haus ökologisch gestaltet und auf Schotterbeete verzichtet. Wir wollen hier nicht den Weg des Verbotes gehen, vielmehr ist es unser Ziel, dass jeder Bürger den Nutzen und Schönheit eines natürlich gestalteten Gartens erkennt. Dies war auch das Ziel eines Vortragsabends in der Baumschule Morjan in Erkelenz Grambusch. Dort erläuterte Daniel Morjan anschaulich, dass auch ein naturnaher Garten nicht zwangsläufig mehr Arbeit bedeutet, wenn der Garten gut geplant und mit den entsprechenden Pflanzen bestückt wird.
Die Erkelenzer Grünen haben ein Nutzungsverbot der krebserregenden, glyphosathaltigen Unkrautvernichter auf städtischen Flächen gefordert. Dies wurde von der Stadt Erkelenz abgelehnt.
Auch der Grüne Vorschlag nach Förderung von pestizidfreien Randstreifen an Äckern ist der CDU ein Dorn im Auge. Ein Ratsherr der CDU, selbst Landwirt, forderte einen finanziellen Ausgleich der Landwirte für den Schutz von Umwelt und Artenvielfalt. Ganz davon abgesehen, dass der finanzielle „Schaden“ der hiesigen Landwirtschaft durch pestizidfreie Ackerrandstreifen gegen Null tendiert, zeigt die Argumentation dieses Landwirtes, der sich die gesamte CDU Ratsfraktion anschloss, welch geringe Rolle die Ökologie in der Denkweise der CDU spielt.
Aber Ökologie ist nicht nur Natur- und Klimaschutz. Seit langem fordern die Grünen, den Energiebedarf der städtischen Gebäude durch regenerative Energien zu decken. Mit immer neuen, eher fadenscheinigen Gründen werden sämtliche Vorschläge der Grünen, z. B. der Bau eines „städtischen“ Windrades abgelehnt. Gleichzeitig wird zwar in die energetische Erneuerung der städtischen Gebäude investiert, trotzdem steigt der städtische Energiebedarf.
Auch die Themenbereiche ÖPNV und Fahrradfreundliche Stadt sind ökologisch wichtige Ansätze.