Grüner Antrag: Pfandringe für Erkelenz

Ein kleines Zeichen Solidarität für die, die mit Hilfe des Flaschenpfands ihr Leben meistern

Jährlich werden in Deutschland ca. 180 Millionen Pfandflaschen und -dosen in öffentlichen Mülleimern entsorgt. Ein Teil davon auch in Erkelenz. Da dieses Pfandgut längst ein fester Bestandteil zur Aufbesserung des Lebensunterhalts sozial benachteiligter Menschen geworden ist, gehören Pfandsammler auch in Erkelenz zum Alltag.

Diese Menschen reduzieren durch ihre Arbeit nicht nur die Entsorgungskosten der Stadt Erkelenz, sondern leisten darüber hinaus auch noch einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung. Um diesen Menschen im Alltag ein wenig entgegenzukommen, beantragt die Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen im Rat der Stadt Erkelenz, die Verwaltung möge alle sinnvollen öffentlichen Mülleimer der Stadt mit sogenannten Pfandringen ausstatten.

Andreas Schuflitz, sachkundiger Bürger der Fraktion der Grünen, führt dazu aus: „Das Wühlen im Müll ist unwürdig, aus sozialen und hygienischen Gründen nicht zumutbar und birgt ein Verletzungsrisiko. Dennoch sind arme Menschen mitunter auf das Flaschensammeln angewiesen; ihnen sollte man es etwas einfacher machen und die Flaschen und Dosen neben die Mülleimer stellen.“

Das bewusste „Daneben-Stellen“ von Pfandflaschen ist ein kleines Zeichen der Solidarität mit denjenigen, die mit Hilfe des Flaschenpfands ihr tägliches Leben meistern. Initiativen wie „Pfand gehört daneben“ unterstützt von zahlreichen Getränkeherstellern und Künstlern, sind auf diesem Gebiet schon länger aktiv.

„Derzeit stellt die Entnahme von Pfandgut aus öffentlichen Mülleimern noch eine Ordnungswidrigkeit gemäß der Abfallsatzung der Stadt Erkelenz dar“, gibt Hans Josef Dederichs, nominierter Bürgermeisterkandidat der Erkelenzer Grünen, zu bedenken. „Schon diese Regelung gehört auf den Prüfstand. Auf jeden Fall ist die Initiative der Menschen, die Pfandflaschen der Wiederverwertung zuführen, zu unterstützen.“

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