In Erinnerung an Christian Macharski

Die Nachricht hat uns alle zutiefst erschüttert. Mit nur 51 Jahren ist am vergangenen Dienstag der Kabarettist, Autor und Entertainer Christian Macharski plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Einige hatten ihn noch kurz vorher gesehen oder gesprochen. Deshalb traf uns die Nachricht wie ein Schlag in die Magengrube. Auf Fassungslosigkeit und Schockstarre folgen ein Gefühl der Leere und die Frage nach dem Warum? Christian war spätestens mit seiner Kultfigur Hastenraths Will zu einem festen Bestandteil im Leben vieler Menschen in der Region geworden.

Doch unsere Trauer gilt dem Menschen und Freund Christian Macharski, dessen Karriere wir seit Jahren fasziniert verfolgt haben. Einige erinnern sich noch an seinen ersten Auftritt im Pfarrheim vor bald 30 Jahren, bei dem er und sein kongenialer Partner Brüh einen Ausblick darauf gaben, was rund drei Jahrzehnte lang zu den Bühnen-Highlights in der Region gehörte und unseren Kreis im Westen der Republik bundesweit bekannt machte.

Als Hastenraths Will ist Christian zum Botschafter unserer Heimat geworden und hat die Menschen hier mit ihren typischen und auch skurrilen Eigenarten porträtiert, ohne sie jemals bloßzustellen. So etwas beherrscht nur jemand, der die Menschen so liebt wie sie sind. Und hat nicht jeder nach einem Abend mit ihm und seinen liebenswerten Charakteren mit etwas mehr Stolz auf seine Heimat geblickt? Von wegen Provinz!

Trotzdem wollte Christian nicht everybody’s darling sein. In seinen Kolumnen für die Rheinische Post bezog er regelmäßig Stellung zu den aktuellen Themen der Gesellschaft und hielt manch einem so den Spiegel vors Gesicht. Gerade plante er einen Auftritt beim Bündnis gegen Rechts, um ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit im Kreis zu setzen. Viele Menschen haben Christian ohne Parka und Gummistiefel als interessierten Zuhörer und aufgeschlossenen Gesprächspartner kennengelernt.

Er wird uns für immer als Freund, Mitmensch, „Landwirt der Herzen“ und großer Künstler in lieber Erinnerung bleiben.

Foto: Christian Macharski