Mit Hilfsgütern hin, mit Flüchtlingen zurück – Erkelenzer Hilfskonvoi für die Ukraine geht einen Schritt weiter

Die Welle der Hilfsbereitschaft für die Ukrainer*Innen ist groß. Der Erkelenzer Sven Scheuren-Lindemann hat gemeinsam mit Freunden einen Hilfstransport organisiert. Die Erkelenzer Grünen unterstützen dieses Engagement ausdrücklich, da es sich vor allem an die ukrainischen Frauen und Kinder auf der Flucht vor dem Krieg richtet.

Dieser Artikel wird regelmäßig aktualisiert.

05.03.2022 / 12:40 Uhr

„So, wir sind jetzt in Frankfurt/Oder angekommen. Klären jetzt die Lage. Hier kommen sehr viele Menschen aus der Ukraine an“

 


 

05.03.2022 / 08:50 Uhr

„Fertig mit Abladen. Jetzt erstmal gemeinsam frühstücken“

 


 

05.03.2022 / 07:48 Uhr

„Jetzt geht’s weiter durch Polen, an die ukrainische Grenze, in Brandenburg werden die Hilfsgüter bedarfsgerecht sortiert und dann wieder verladen. Von dort aus gehen weitere Konvois auch nach Moldawien und Rumänien, dort ist die Not noch größer als in Polen“

 

 


 

05.03.2022 / 01:00 Uhr

„Was für eine ereignisreiche Nacht! Sind um 00:40 angekommen und dürfen zu acht im Keller der Hilfsorganisation übernachten. Jetzt laden wir ab, das wird ein Ritt. Liebe Grüße aus Brandenburg“

 

 


 

04.03.2022 / 18:26 Uhr

Die Ereignisse in der Ukraine haben in Deutschland nicht nur ein Umdenken in Sicherheitsfragen ausgelöst. Die Bürger*Innen haben mit einer bislang nie dagewesenen Hilfsbereitschaft reagiert. Auch Sven Scheuren-Lindemann aus Holzweiler gehört zu denen, die sich engagieren. „Ich kennen Sven als grünes Mitglied und schätze ihn als engagierten Mitstreiter“, erklärt der grüne Fraktionsvorsitzende Hans-Josef Dederichs. „Trotzdem war ich zunächst erstaunt, wie konsequent er seine Hilfsbereitschaft in die Tat umsetzt.“ Denn Scheuren-Lindemann und die Kölnerin Kathi Fischer stellten einen Hilfstransport auf die Beine, um die Flüchtlinge an der polnisch-ukrainischen Grenze mit dem Notwendigsten zu versorgen. Haltbare Lebensmittel, Verbandsmaterial, Schlafsäcke und Hygieneartikel für Frauen und Kinder sollten auf dem schnellsten Weg dorthin gebracht werden, wo sie am nötigsten sind.

 

Ich mache das, weil ich fühle, dass es einfach richtig ist.

Sven Scheuren-Lindemann

 

Schnell sprach sich die Aktion herum und es kamen viele Spenden zusammen. Bauern spendeten Kartoffeln und Gemüse, aus Geilenkirchen kamen Mitglieder der Hatterather Bürgerinitiative gegen ein Gewerbegebiet mit einem Anhänger voller Hilfsgütern. Und so wuchs der Hilfstransport schon zu einem kleinen Konvoi an. Denn Scheuren-Lindemann und seine fünf Mitstreiter aus Erkelenz, Wildenrath und Köln sind nun mit drei großen Lastzügen unterwegs, um die vielen notwendigen Spenden zur Grenze zu bringen.

Besonders freut sich Hans-Josef Dederichs über den zweiten Teil des Transports. Denn auf der Rückreise werden die Helfer voraussichtlich von zwei Ukrainerinnen und ihren Kindern begleitet. Eines der Kinder wurde auf der Flucht verletzt, als es mit seiner Mutter unter Drohnenbeschuss kam. „Hier ist schnelle Hilfe angesagt“, sagt Dederichs. „Die können sie am besten hier in Erkelenz erhalten.“ Die Sprecherin des grünen Ortsverbandes Dignanllely Meurer bezeichnet den Hilfskonvoi als „starkes Symbol für die Solidarität der Erkelenzer*Innen. Das Engagement von Freiwilligen ist die Grundlage unserer Demokratie. Wir sind begeistert von dieser schnell geplanten und umgesetzten Aktion. Hilfsaktionen wie diese haben unsere vollste Unterstützung.“

Die Stadt trifft bereits Vorkehrungen für die bevorstehenden humanitären Aufgaben und hat mit Hans-Josef Severins einen zentralen Ansprechpartner für Fragen rund um den Wohnraum für Flüchtlinge eingesetzt. Auch dies ist nach Ansicht der grünen Fraktion ein Beleg dafür, dass die Stadt Erkelenz und ihre Bürger*Innen sich ihrer Verantwortung bewusst sind. „Selbst RWE-Power überlegt gerade, wie viele Flüchtlinge in den leerstehenden Häusern der bedrohten Dörfer untergebracht werden könnten“, berichtet Dederichs und fügt mit Blick auf die sich zuspitzende Lage am Tagebaurand hinzu: „Jetzt ist die richtige Zeit, um Gräben zu überwinden und gemeinsam ein wichtiges Signal der Solidarität und Hilfe zu setzen.“ 

 

Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine lassen uns sprachlos zurück. Umso wichtiger ist es jetzt, Zusammenzuhalten und Solidarität zu zeigen – und schnelle, zielgerichtete Hilfe zu leisten. Freiwilliges Engagement ist ein fundamentaler Pfeiler unserer Demokratie und seit jeher im Grundverständnis unserer Partei verankert. Um die Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu fördern, unterstützen wir als der Grüne Ortsverband jetzt und in Zukunft Hilfsaktionen wie die hier beschriebene.

Dignanllely Meurer
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