Wie populistisch darf es denn sein?

Nicht jede Partei ist sich einig: Wirbt man nun mit Fakten oder lieber mit Floskeln?

„Auch Anwohner brauchen Parkplätze“ liest man auf einem Plakat, mit dem die FDP derzeit um Stimmen bei der Kommunalwahl wirbt. Und sofort denkt man: „Stimmt!“ Was für eine klare und leider auch austauschbare Aussage. Denn natürlich brauchen Anwohner Parkplätze und es ist schön, das aus kompetentem Mund bestätigt zu bekommen.

Allein: Es hat einen Beigeschmack. Denn im Wahlkampf – dem Wettbewerb der Meinungen – bedeutet dies, dass es Parteien gibt, die anscheinend glauben: „Nein, Anwohner brauchen keine Parkplätze. Alle, aber die nicht.“ Weshalb sollte sich die FDP sonst genötigt sehen, eigens auf dieses Thema hinzuweisen? Gäbe es diesen Mitbewerber nun im Erkelenzer Wahlkampf nicht, hieße dies, dass die FDP mit Kanonen auf ausgedachte Spatzen schießen und schon so ein bisschen Populismus betreiben würde.

Wesentlich platter und durch die Vordertür poltern die Freien Wähler mit einem entschiedenen Nein zur „autofreien Innenstadt“. Als ob die jemand ernsthaft wollte. Sicherheitshalber müsste man „Ostereier auch für Linkshänder“ und „Kein Flugverbot für Superheld*Innen in und über Erkelenz“ fordern. Weshalb? Einfach so und weil es so entschlossen klingt. Am Ende kann man tönen: „Schaut her, Linkshänder, wegen uns bekommt ihr Ostereier!“.

Nun gut, während sich andere mit Luftschlössern und Phrasen begnügen, ersparen wir uns die Frage „Wie populistisch darf es denn sein?“ und verweisen auf Themen mit Hand und Fuß.

Team Grün: Mit Fakten gegen Floskeln.

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