Der digitale Ausbau der Schulen im Stadtgebiet Erkelenz im Vergleich zu Mönchengladbach

Durch die Corona Pandemie verstärkt sich die Ungleichheit in unserem Bildungssystem. Diese Ungleichheit an unseren Erkelenzer Schulen war vor den Schulschließungen im Kreis Heinsberg im Februar 2020 schon bekannt, jedoch stand dies leider nicht im Fokus der Öffentlichkeit.

So schreibt die Firma Dr. Garbe, Lexis & von Berlepsch im Medienentwicklungsplan der Stadt Erkelenz (PDF) (im Schulauschuss am 28.11.2019, im Hauptausschuss am 05.12.2019 und im Rat der Stadt Erkelenz am 11.12.2019 verabschiedet), dass es für die Zukunft sinnvoll wäre, „einen Budgetrahmen zu definieren, der einerseits den Beteiligten Handlungssicherheit gewährt und andererseits eine faire Verteilung der Mittel beschreibt. Diese faire Verteilung der Mittel erscheint uns durch die bisherige Praxis nur bedingt berücksichtigt“ (ebd., S. 68).

Folglich ist dies in der Vergangenheit also nicht geschehen, weshalb die unterschiedlichen Schulen auch unterschiedlich gut ausgestattet sind. Dies geht an manchen Schulen sogar soweit, dass unterschiedliche Konzepte in verschiedenen Klassen gefahren werden (müssen). In der Regel werden hier sozial benachteiligte Standorte auch schlechter ausgestattet. Die Konsequenzen bekamen die Kinder während der Schulschließung zu spüren.

Weiterhin gibt es im beschlossenen Medienentwicklungsplan keinen verbindlichen Zeitplan für die Anbindung der Schulen an ein Glasfaser-Netz oder die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten, auch wenn der Plan bis 2024 erfüllt werden soll. Durch einen Lehrer an einer Erkelenzer Schule wissen wir, dass es an seiner Schule mit der Anbindung ans Netz schon Ostern 2020 hätte losgehen sollen. Bisher ist leider nichts geschehen.

Ohne verbindliche Ziele und Zeitpläne kann es keine vernünftige Digitalisierung an Schulen geben! 

Ohne vernünftige Digitalisierung an Schulen können wir unsere Kinder nicht auf die Anforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereiten!

Im Kontrast dazu steht der Medienentwicklungsplan der Stadt Mönchengladbach (PDF, externer Link). Ab S. 65 werden hier verbindliche Daten zum Anschluss der ca. 85 Schulstandorte an das örtliche Glasfasernetz genannt und die Kosten fair und detailliert aufgeführt. Die gesamte Stadt Mönchengladbach soll bis 2024 komplett ausgestattet sein. Hierzu wurden bereits 2019 Gespräche geführt und Budgets zur Verfügung gestellt.

Unserer Meinung nach hat das Thema Digitalisierung absolute Priorität für die Schulen der Stadt Erkelenz. Dies gilt sowohl für die konzeptionelle Arbeit der Schulen, als auch für die des Schulträgers. Die Zeiten, in denen man die Digitalisierung „auf die lange Bank“ schieben konnte, sind längst vorbei. Es kann nicht sein, dass wir als Stadt Erkelenz der Entwicklung der Digitalisierung hinterherlaufen. Außerdem bleibt zu befürchten, dass in einem Konzept aus „Unverbindlichkeiten“ und „schwammigen Formulierungen“ auch die nächsten Jahre verschlafen werden, während uns die angrenzenden Städte davonziehen.

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