Grüne wünschen sich stärkere Förderung des Fuß- und Radverkehrs

60 Prozent aller mit dem Auto zurückgelegter innerstädtischer Wegstrecken sind in Erkelenz kürzer als 5 Kilometer und somit für die meisten Menschen gut zu Fuß oder mit dem (E-)Fahrrad zu bewältigen. Der Ortverband der Grünen aus Erkelenz setzt sich deshalb für einen verbesserten Fuß- und Radverkehr ein und wünscht sich eine deutlich stärkere Förderung dieser […]

60 Prozent aller mit dem Auto zurückgelegter innerstädtischer Wegstrecken sind in Erkelenz kürzer als 5 Kilometer und somit für die meisten Menschen gut zu Fuß oder mit dem (E-)Fahrrad zu bewältigen.

Der Ortverband der Grünen aus Erkelenz setzt sich deshalb für einen verbesserten Fuß- und Radverkehr ein und wünscht sich eine deutlich stärkere Förderung dieser beiden Verkehrsarten.

Auch die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS NRW), der die Stadt Erkelenz seit 2011 angehört, hat die Zielmarke von 60% Nahmobilität für eine „gesunde und lebenswerte Stadt“ formuliert, wobei 25% der persönlichen Alltags- und Freizeitwege mit dem Fahrrad oder zu Fuß (35%) zurückgelegt werden sollten.

Der Erkelenzer Stadtrat hat bereits 2020 die Erstellung eines Fußwege- und Beschilderungskonzeptes beschlossen, dieses wurde aber von der Stadtverwaltung noch nicht wie vereinbart beauftragt bzw. im Haushaltsplan berücksichtigt. Auch wurde zwischenzeitlich eine Mobilitätsbeauftragte und eine Arbeitsgruppe „Fuß- und Radverkehr“ eingerichtet, diese beschäftigen sich aber aktuell vorwiegend mit Radverkehrsthemen.

Die Grünen kritisieren das und haben deshalb zwei Anträge eingebracht, die insbesondere den Fußverkehr stärker in den Fokus stellen sollen.

Zum einen soll sich die Stadt Erkelenz im nächsten Jahr für den Fußverkehrs-Check bewerben, der zu 100% vom Verkehrsministerium NRW gefördert wird und Kommunen zu einem Umdenken und zu einer Sensibilisierung der Fußverkehrsförderung bewegen soll.

Außerdem wünschen sich die Grünen einen separaten Haushaltsposten, der ausschließlich für die Pflege und Ertüchtigung bestehender Rad- und Fußwege verwendet werden soll.

 

Leider ist Erkelenz nur auf dem „Papier“ fahrradfreundlich. Wir haben schon einige gefährliche Situationen als radfahrende Familie erlebt.

Anonym, per Website-Umfrage

 

„Wir sollten in den nächsten Jahren nicht nur neue Radvorrangrouten und Fahrradstraßen einrichten, sondern auch die bestehenden Rad- und Fußwege verbessern. Diese entsprechen häufig nicht mehr dem aktuellen Stand, was Breite und Qualität angeht. Gerade für ältere und behinderte Menschen spielt das Thema Barrierefreiheit eine wichtige Rolle und muss dringend angegangen werden“, so lautet das Urteil von Hans Josef Dederichs, Fraktionssprecher der Grünen im Rat der Stadt Erkelenz.

 

Ich bin aus Köln wieder hierhergezogen und finde es erschreckend, wie gefährlich und kompliziert Erkelenz für Fahrradfahrer ist. Dagegen war Köln ein Traum und das ist echt traurig.

Sascha, per Website-Umfrage

 

Auch die beschlossenen Klimaziele der Stadt Erkelenz, wonach die Emissionen im Verkehrssektor stärker sinken müssen, sprechen dafür, den Rad- und Fußverkehr stärker zu fördern.

„Gerade Fußgänger sind häufig die am stärksten vernachlässigten Verkehrsteilnehmer und das, obwohl Gehen die nachhaltigste Form der Fortbewegung ist“ so Dirk Rheydt, sachkundige Bürger der Grünen aus Erkelenz.

Diese Ansicht teilen auch der Behindertenbeauftragte der Stadt Erkelenz, der lokale Teilhabe-Kreis Erkelenz, der Blinden und Sehbehindertenverein des Kreises Heinsberg sowie der Sozialverband VdK Erkelenz, welche die Bewerbung für den Fußverkehrs-Check unterstützen.

Dies bestärkt die Erkelenzer Grünen, so dass sie auch andere Parteien dazu aufruft, sich Ihren Anträgen anzuschließen. Aus Sicht der Grünen ist eine sozial gerechte und umweltverträgliche Mobilitätswende nur gemeinsam zu bewältigen.

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