Erkelenzer Grüne fordern Initiative gegen Schottergärten

Sogenannte Schottergärten und versiegelte Flächen in Wohngebieten sind der Stadt ein Dorn im Auge. Sie gefährden das Mikroklima vor Ort und die Artenvielfalt. Trotz städtischen Anreizen zur Eindämmung nimmt das Problem der verödeten Vorgärten in Erkelenz zu. Die Grünen wollen diesem Phänomen auf den Grund gehen.

Die Problematik der versiegelten Vorgärten ist keine Frage der ästhetischen Vorlieben. Dieser Tatsache ist man sich in Erkelenz bewusst. Bereits 2019 hatte die Stadt die Relevanz des Problemverhalts gepflasterter oder geschotterter Flächen für abnehmende Insektenbestände und Überhitzung anerkannt. Zunächst wurde eine Informationskampagne gestartet, um die Bürgerinnen und Bürger über den Zusammenhang von Versiegelung und Verschlechterung des Mikroklimas gestartet. 2021 wurde das Förderprogramm Klimaschutz und Klimaanpassung aufgelegt, das Hausbesitzer bei der Entsiegelung ihrer Vorgärten unterstützt und finanzielle Anreize schafft.

„Wir unterstützen die Bemühungen der Stadt für eine Eindämmung der Bodenversiegelung und den Rückbau versiegelter Flächen“, sagt der grüne Fraktionsvorsitzende Hans-Josef Dederichs. „Leider werden weiterhin nicht nur in Neubaugebieten immer noch Schotter- und Pflasterflächen angelegt, die die Bezeichnung Garten nicht verdienen.“ Auch bestehende Gartenflächen werden zunehmend gepflastert und geschottert und damit biologisch nutzlos gemacht. Anscheinend greifen die Maßnahmen der Stadt nicht oder sind nicht ausreichend bekannt.

Diesem paradoxen Phänomen gilt es nach Ansicht der Erkelenzer Grünen zu begegnen. In einem Antrag werben sie für weitere präventive Maßnahmen zur Eindämmung des Problems und Ursachenforschung. „Es wäre aus unserer Sicht dringend notwendig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Paradox, dass auf der einen Seite Fördermittel zum Rückbau vergeben werden und auf der anderen Seite immer mehr Schottergärten entstehen, aufzulösen“, erläutert Dederichs den Antrag seiner Fraktion.

„Die Stadt Erkelenz sollte ihr Engagement in diesem Bereich im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten intensivieren“, sagt Dederichs. „Dies wäre auch im Sinne der Initiative eines nationalen Hitzeplans, den die Bundesregierung zurzeit vorbereitet und entspricht den Handlungsempfehlungen des Städte- und Gemeindebundes im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung.“

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