Klimaneutrale Energieversorgung des Neubaugebiets Oerather Mühlenfeld 2. BA

Unsere Neubaugebiete mit klimaneutralem Konzept umsetzen – Die Gemeinde Schlichting in Baden-Württemberg macht es vor

Grundlage:

Mit der Verabschiedung des „Klimaschutzkonzeptes“ (Beschluss vom 16.12.2015) und der Verabschiedung der „Selbstverpflichtung für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ (Beschluss vom 25.09.2019) hat der Rat der Stadt Erkelenz sich zu dem Ziel bekannt, CO2-Emissionen zu minimieren, um den Klimaschutz und seinen schwerwiegenden Folgen zu bekämpfen.

Projektansatz:

Eine wirksame Maßnahme der notwendigen CO2 Reduzierung ist die klimaneutrale Ausgestaltung zukünftiger Neubaugebiete. Die privaten Haushalte sind mit 25% am CO2 Ausstoß in der Stadt Erkelenz beteiligt. Da derzeit die klimaneutrale Sanierung des Gebäudebestands noch sehr aufwendig und kostenintensiv ist, ist es effektiver, bei Neubaugebieten eine Möglichkeit zu finden, dort die CO2 Emissionen nachhaltig zu senken.

Das größte Neubaugebiet der kommenden Jahre wird das 2. Bauabschnitt der Erweiterung des Oerather Mühlenfelds werden. Daher ist es nur konsequent, hier klimaeffizienter zu planen. Dabei muss das Rad nicht neu erfunden werden. Bundesländer mit grüner Regierungsbeteiligung sind dort schon weiter. Daher schaute die Stadt Erkelenz sich nach einem Bundesland um, indem Nachhaltigkeit und Klimaschutz als Fundament zukünftigen technologischen Entwicklung erfolgreich verankert wurde. In Baden-Württemberg wurde die Stadt Erkelenz mit dem Büro Schäffler sinnogy und der mit dem Büro verbundenen Arbeitsgemeinschaft „Klimaneutrale Energiekonzepte“ aus Freiburg fündig. Das Büro hat in der Gemeinde Schlichting ein solches klimaneutrales Konzept der Energieversorgung bereits umgesetzt.

Positiv ist weiterhin, das die Entwicklung solch zukunftsfähiger Projekt mit bis zu 40% gefördert wird.

Im Detail entwickelt die das Büro Schäffler sinnogy ein Konzept für eine Wärme und Energieerzeugung mittels eines großflächigen Wärmepumpennetzes und Fotovoltaikanlagen auf jedem Haus. Dies ist insbesondere daher vorteilhaft, da die NEW als Nahversorger kein Interesse an einer Verlegung von Gasleitung hat, da die Nachfrage dafür mittlerweile zu gering geworden ist, als dass die Investition sich für die NEW rechnet.

Unter den Fahrbahndecken des Baugebietes wird dabei ein Netz von Tiefenbohrungen angelegt. Die Trägerflüssigkeit aus diesem Netz wird zu den Wärmepumpen in den Häusern geleitet. Die Wärmepumpen versorgen die Wohnung klimaeffizient mit Wärme. Der Strom für den Betrieb der Wärmepumpen wird auf Fotovoltaikanlagen auf den Dächern gewonnen. Die Häuser des Baugebietes werden selbstverständlich so ausgerichtet, dass die Energieausbeute der Fotovoltaikanlagen optimal ist.

Betrieben wird das Wärmepumpennetz und die Fotovoltaikanlagen über eine Betreiberfirma, welche Technik und Wärme für eine monatliche Gebühr zur Verfügung stellt. Angelehnt ist dieses Konzept an Fernwärmesysteme und es wurde unabhängig überprüft, dass sich dieses System für die Hauseigentümer kostengünstiger darstellt, als eigene Wärmepumpensysteme mit eigenen Bohrungen. Für die Hausbesitzer bietet sich darüber hinaus die Möglichkeit, die Fotovoltaikanlage für den privaten Gebrauch erweitern zu lassen, so dass auch der private Energieverbrauch mit einem geringen eigenen Aufwand zu reduzieren.

BÜNDNIS 90/Die Grünen begrüßen dieses zukunftsfähige und nachhaltige Konzept ausdrücklich.

Letztendlich wird damit eine alte Forderung der Grünen umgesetzt, die diese schon bei der Planung der Umsiedlungsstandorte Keyenberg, Kuckum, Westrich und Berverath – neu, gefordert hatten. Damals wurde diese Forderung noch von Bürgermeister Jansen und der Verwaltung als „Zwangsbeglückung“ zurückgewiesen. Mittlerweile hat auch in der Verwaltung der Stadt Erkelenz ein Umdenken eingesetzt.

Auch wenn die Grünen bedauern, das mit einer mutigeren und innovativeren Politik in den letzten Jahren viele Chancen umsetzbar gewesen wären, so sind die Grünen Erkelenz dennoch froh, das Erkelenz endlich wieder einen Schritt in Richtung Zukunft wagt.

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