Stellungnahme zum Erhalt der Dörfer

Mit der am 04.10.2022 bekannt gewordenen Vereinbarung zwischen dem Land NRW, der Bundesrepublik Deutschland und RWE ist der Erhalt der Dörfer Keyenberg,
Kuckum, Unter-/Oberwestrich und Berverath, sowie des Eggerather Hofes, des Roitzer Hofes und des Weyer Hofes gesichert.

Für diesen Erhalt eines Großteils des Erkelenzer Ostens haben viele Bürger und Bürgerinnen seit den 1980ziger Jahren Seite an Seite mit den Grünen gekämpft. Leider hat dieser Kampf nicht dazu geführt, dass der bereits bei seiner Planung umstrittene und höchst umweltschädliche Tagebau Garzweiler II gestoppt werden konnte. So fielen die beiden Erkelenzer Ortschaften Borschemich und Immerath / Pesch dem Tagebau zum Opfer. Auch die Kohle unter der Ortschaft Lützerath soll gemäß der gestern bekannt gewordenen Vereinbarung noch gefördert werden. Begründet wird diese schmerzhafte Zerstörung mit der derzeitigen Gaskrise.

 

Wir ziehen aus dieser Vereinbarung folgende Schlüsse:

  • Mit der Genehmigung zur Inanspruchnahme der Ortschaft Lützerath haben die Bundesrepublik Deutschland, das Land NRW und RWE gleichzeitig die Verpflichtung übernommen, einen Weg zur Erreichung der 1,5 Grad Grenze aufzuzeichnen und zu beschreiten. Die Schritte auf dem Weg dorthin müssen konsequenter und zügiger ausgeführt werden. Die Bürger und Bürgerinnen müssen auf diesem Weg mitgenommen werden und auf allen Ebenen planerisch und wirtschaftlich beteiligt werden.
  • Das Land NRW ist in der Verantwortung, für die nachhaltige Entwicklung unserer geschundenen Region zu sorgen. Rheinisches Braunkohle Revier war gestern, eine nachhaltige Energie- und Technologie-Region ist die Zukunft. Gerade in der Region um den Tagebau Garzweiler II passiert viel zu wenig. Hier brauchen Kommunen wie die Stadt Erkelenz wirksamere Unterstützung bei der Bewältigung des Strukturwandels.
  • Jetzt endlich muss die Stadt Erkelenz das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Es ist die Aufgabe der Lokalpolitik vor Ort, die fünf geretteten Ortschaften gemeinsam mit den Bürgern und Bürgerinnen neu zu gestalten. Die Stadt Erkelenz hat die einmalige Chance, fünf Dörfer im Bestand für die Zukunft zu planen. Diese Dörfer können ein Muster für die energetische Sanierung ganzer Ortsteile werden. Das ist eine der größten Aufgaben der Energiewende, alle Wohnhäuser so umzurüsten, dass wir nicht mehr auf Gas oder andere fossile Brennstoffe angewiesen sind. Diese Herausforderung kann hier in enger Zusammenarbeit mit lokaler Politik, Forschung, hiesigem Handwerk und Industrie und vor allem mit den dort lebenden Menschen gemeistert werden. Dazu brauchen wir in erster Linie keine neuen Industriegebiete, sondern neuen Mut und Willenskraft. Damit schaffen wir eine Zukunft für unsere Heimat.
  • Unsere Bürger und Bürgerinnen sollen von dem Erhalt der Flächen mit profitieren. Ein Bürgerwindpark bietet hier die Möglichkeit, dass alle, Bürger und Bürgerinnen, Kommune, Landwirtschaft, Handwerk und Industrie langfristig in unsere Region investieren. Die Wertschöpfung aus diesen Investitionen bleibt vor Ort. Arbeitsplätze werden gesichert und geschaffen. Das ist eine nachhaltige Entwicklung unserer Heimat.

Dafür werden wir als Grüne Erkelenz auf allen Ebenen werben. Unterstützen Sie uns dabei.

Gemeinsam für unsere Zukunft.

Artikel teilen

Du möchtest mehr erfahren?

Weitere Artikel aus der Kategorie Braunkohle

Lerne uns kennen