Pressemitteilung: Erkelenzer Grüne begrüßen grenzüberschreitende Tickets für den ÖPNV in NRW
NRW führt endlich ein landesweites E-Ticket für Bus und Bahn ein. Ein Schritt, der nach Ansicht der Erkelenzer Grünen überfällig war. Die Grüne Ratsfrau Petra Kanters plädiert für weitere Verbesserungen bei VRR, VRS, AVV und Westfalen-Tarif. „Wenn man den Pendlerverkehr wirkungsvoll von der Straße holen will, muss man die Tarif- und Preisstruktur des ÖPNV kundenfreundlich reformieren“, lautet ihre Forderung. „Das e-Ticket NRW kann nur der Anfang sein.“
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vom 11. Januar 2021
„Wer bei den vier unterschiedlichen Tarifgebieten des öffentlichen Nahverkehrs in Nordrhein-Westfalen den Überblick behalten will, braucht beinahe einen Doktortitel“, lautet das Urteil von Petra Kanters. Die grüne Ratsfrau aus Erkelenz weiß, als langjährige Pendlerin, wovon sie spricht. Um ihren Arbeitsplatz im nahen Mönchengladbach klimafreundlich mit der Bahn erreichen zu können, muss sie zwei Dauerkarten haben. Denn auf dem Weg nach Mönchengladbach endet bei Herrath das Tarifgebiet des AVV und das des VRR beginnt. Damit nicht genug, denn beim AVV ist das Mitführen eines Fahrrades nur gestattet, wenn man dafür ein Ticket löst. Bis Herrath, denn ab dort darf das Fahrrad dann ohne eigenes Ticket mitreisen.
Klingt kompliziert? Ist es auch. Darüber hinaus sind die Kosten für den Übergangstarif „unverhältnismäßig hoch“, wie Kanters betont. Mit dieser Meinung steht sie nicht allein da. „Immer wieder erreichen uns Anfragen und Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern, die sich zu Recht über den Tarifdschungel beschweren“, berichtet die grüne Kommunalpolitikerin. Gerade für Pendlerinnen und Pendler mit Wohnort oder Arbeitsstätte im Grenzgebiet des VRR und AVV sei dies häufig ein Grund, doch lieber das Auto anstelle des ÖPNV zu nutzen. „Dies widerspricht allen Bemühungen um einen klimafreundlichen Pendlerverkehr, den die Grünen schon lange fordern“, erklärt sie.
„Umso erfreulicher war das Signal, das vom NRW-Verkehrsministerium ausging, als es sich mit den vier Verkehrsverbünden vor Kurzem auf einen landesweit einheitlichen elektronischen Tarif für Bus- und Bahnfahren verständigte“, erklärt auch Dirk Rheydt, der als Sachkundiger Bürger für die Grünen im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Verkehr und Digitalisierung sitzt und selbst als überzeugter Rad- und Bahnfahrer aufs Auto verzichtet. „Mit dem verbundübergreifenden landesweiten eTarif wird das Bus- und Bahnfahren erleichtert“, weiß er. Beide sind sich jedoch einig, dass das sogenannte „e-Ticket NRW“ nur der Anfang sein kann und eine deutliche strukturelle Reform hin zu mehr Kundenfreundlichkeit folgen muss.
Das neue e-Ticket wird einheitlich für alle Verkehrsbetriebe gelten und so das Bus- und Bahnfahren über die Grenzen der regionalen Verkehrsverbünde in NRW hinweg einfacher machen. Der Nutzer löst das Ticket mit seinem Smartphone beim Einsteigen. Berechnet wird der Preis nach dem Aussteigen mit einem Grundpreis und den Luftkilometern zwischen Start und Ziel. Die umständlichen Anschluss-Tickets werden somit überflüssig und fallen zukünftig weg.
Auch für Abonnenten eines Monats- oder Jobtickets soll es nach Aussage der Verkehrsverbünde ein entsprechendes Angebot geben, was die Grünen ausdrücklich begrüßen. „Dies steigert die Attraktivität des ÖPNV als ersthafte Alternative zum Individualverkehr“, betont Kanters. „Wir sollten das e-Ticket für die Eröffnung einer Diskussion über die Zukunft des ÖPNV in der Region nutzen, damit seine Signalwirkung nicht verpufft.“
Das Projekt wird mit 100 Millionen Euro vom Land NRW gefördert, um unter anderem die technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen landesweit nutzbaren Tarif zu schaffen. Spätestens ab Ende 2021 bieten die Verbünde und Tarifgemeinschaften den eTarif NRW flächendeckend in ganz Nordrhein-Westfalen an.
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