Informationsveranstaltung „Kohleausstieg 2030“ vom 7.10.22

Letzten Freitag fand gemeinsam mit dem Grünen Kreisverband Heinsberg die Informationsveranstaltung zum Kohleausstieg 2030 im Café Surreal statt.

Es waren viele Grüne Mitglieder aus dem Kreis, Bewohner*innen aus den Dörfern und Mitglieder von „Alle Dörfer Bleiben“ anwesend. Zu Beginn hat Reiner Priggen, der Vorsitzende des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW, einen ausführlichen und aufschlussreichen Vortrag über die Ergebnisse der unabhängigen Gutachten gehalten, die der Planung des Kohleausstiegs bis 2030 zu Grunde liegen, sowie Details zu dessen Realisierung erläutert.

Schon während seines Vortrags kam es verständlicherweise bei diesem emotionalen und kontroversen Thema zu hitzigen Diskussionen. Viele Fragen sind auch für uns noch offen und müssen geklärt werden, z.B.: Was ist mit dem 1,5 Grad Ziel? Was ist mit der wichtigen Verbindungsstraße L12 zwischen Holzweiler und Keyenberg? Auch wir wurden von diesem Beschluss überrascht.

Was zum jetzigen Zeitpunkt feststeht: Die Dörfer Keyenberg, Kuckum, Unterwestrich, Oberwestrich und Berverath sowie der Eggerather Hof, der Roitzer Hof und der Weyer Hof sind gerettet. Lützerath fällt jedoch dem Tagebau zum Opfer, da nach den Ergebnissen der unabhängigen Gutachten der Erhalt der Siedlung weder energiewirtschaftlich, noch wasserwirtschaftlich noch aus Gründen der dauerhaften Standsicherheit zu verantworten wäre. Das ist der Kompromiss, den wir im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine, die damit verbundene Unsicherheit über die Energieversorgung im Winter und die jahrelang verschlafenen politischen Maßnahmen zur Energiewende, erringen konnten. Die Entscheidung im Rahmen der Verhandlungen, dass Lützerath als letztes Dorf dem Tagebau weichen muss, dafür aber die anderen Dörfer gerettet werden konnten, geschah in gründlicher Abwägung.

Auch Antje Grothus, Grüne Landtagsabgeordnete NRW, machte die Notwendigkeit für diesen Kompromiss in ihrem Vortrag deutlich, äußerte darüber hinaus aber große Sorgen um das Wohlergehen aller Beteiligten bei der bevorstehenden Räumung in Lützerath.

Insgesamt lässt sich sagen, dass es eine sehr wichtige Veranstaltung war, in der ausgiebig über das Thema diskutiert wurde und alle Fragen, die ganz verschieden Bereiche betreffen, gestellt werden konnten. Wir arbeiten jetzt auf Hochtouren daran, alle Antworten zu bekommen – damit über die Situation Klarheit geschaffen werden kann.

Habt Ihr noch Fragen zum Thema? Schreibt uns gerne eine Nachricht.

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