Entwidmung der Keyenberger Kirche wird vorläufig ausgesetzt

Die Erkelenzer Grünen begrüßen die Entscheidung des Bistums Aachen, die Entwidmung der Keyenberger Kirche Heilig-Kreuz vorläufig auszusetzen. Nun ist ein breiter gesellschaftlicher Schulterschluss nötig.

„Dies ist eine wegweisende Entscheidung von Bischof Dr. Helmut Dieser und dem Priesterrat des Bistums Aachen“, erklärt die Stellvertretende Fraktionssprecherin der Erkelenzer Grünen Beate Schirrmeister-Heinen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Braunkohletagebaus im Rheinischen Revier werde dem Antrag auf Entwidmung einer Kirche nicht stattgegeben.

Darüber hinaus zeige vor allem die Begründung dieser Entscheidung, dass sich das Bistum Aachen seiner gewachsenen Verantwortung gegenüber den Menschen in den Ortschaften stelle. „Die Menschen kämpfen gegen einen sinnlosen Tagebau und Klimawandel und damit für den Erhalt der Schöpfung“, betont Schirrmeister-Heinen.

 

Der politische Entscheidungsprozess über die Zukunft der Dörfer ist in eine neue Dynamik gekommen. Ein Erhalt der Dörfer ist möglich und eine konsequentere Reduktion der Tage-baue und der CO2-Emissionen sind zum Klimaschutz dringend nötig. Die [ausstehende Leitentscheidung der NRW-Landesregierung] wird im April erwartet. Liegt diese Leitentscheidung vor, wird der Priesterrat über die dann neu gegebene Situation beraten und vor diesem Hintergrund den Antrag erneut prüfen.

Bischof Dr. Helmut Dieser, aus der offiziellen Stellungnahme des Bistums Aachen

 

„Diese Begründung ist ein Donnerhall, den auch die Landesregierung vernommen haben dürfte“, ist sich Schirrmeister-Heinen sicher. Man sei sich darüber im Klaren, dass diese Entscheidung nicht endgültig ist. Aber sie sei ein wichtiger Schritt und mache Mut. Der wachsende Widerstand in der Bevölkerung gegen den unnötigen Tagebau werde durch die Stellungnahme des Bistums gestärkt.

Das Signal sollte in Düsseldorf angekommen sein. Ein Umdenken in der Energie- und Umweltpolitik werde von immer breiteren Schichten der Bevölkerung befürwortet und gefordert. „Wir glauben, dass dies auch ein Anfang sein könnte, gemeinsam mit Kirchen, Vereinen und Zivilgesellschaft die politisch verursachte Spaltung in unserer Heimat zu heilen“, ergänzt die grüne Ratsfrau.

 

Foto: Sybille Horras-Schmitz

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